top of page

Füttern - eine Erregung

Aktualisiert: 7. Apr. 2020

Ein außergewöhnlich schneereicher Winterbeginn im Jahr 2019 hat für viel Diskussionsstoff und erhitze Gemüter rund um das Füttern von Reh und Hirsch gesorgt. Da bleibt oft wenig Spielraum für eine nüchterne Betrachtung.

Rotwild am Futtertrog

Ideologiefalle

Es ist leicht verständlich, dass über 100.000 Österreichische Jäger unterschiedliche Zugänge zum Thema Füttern haben. Zahlreiche Argumente sprechen für die Fütterung von Reh und Hirsch, viele sprechen auch dagegen. Gerne lässt man sich dazu verleiten, akkurat die eine oder andere Position in diesem Diskurs einzunehmen. Untermauert und gefestigt von der je eignen Erfahrung und Betroffenheit sowie von den persönlichen Zielsetzungen.


Unterschiedliche Ausgangslagen

So zahlreich wie die Für und Wider, so verschieden sind die Ausgangslagen, die darauf Einfluss nehmen, ob Füttern angesagt ist oder nicht. Kaum ein Lebensraum gleicht einem anderen. Die Unterschiede in Hinblick auf Ruhe- und Rückzugsräume sowie auf die Nahrungsverfügbarkeit der Tiere sind enorm. Deshalb ist es schwierig pauschal Aussagen für ganze Bundesländer zu treffen. Die Bandbreite der besten Lösungen ist groß.


Die Welt ist nicht schwarz-weiß

Aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen, Zielsetzungen und Ausgangslagen ist es genauso wenig hilfreich die Fütterung flächendeckend einzufordern wie sie samt und sonders zu verteufeln. Nicht das Schwarz-weiß soll im Vordergrund der fachlichen Diskussion stehen, sondern vielmehr die Nuancen, die dazwischen liegen. Jäger zeichnen sich durch ihre Vielfalt und Buntheit aus und bilden keine homogene Masse. Das ist ihrer Herkunft und der Diversität der Lebensräume geschuldet, in denen sie jagen.


Die Öffentlichkeit

Gerade das Wissen um die feinen Unterschiede rund ums Thema Füttern soll den Jäger von der Masse abheben, die sich beim Konsum der Kronenzeitung die Hände reibt, wenn sich Weidmänner gegenseitig widersprechen. Authentizität, Ehrlichkeit und Sachlichkeit gegenüber Medien sowie Respekt und Toleranz gegenüber der Meinung des Jagdkollegen sollten langfristig eine gute Strategie sein, um den Ansprüchen von Wild und Jagd gerecht zu werden. Kurzfristiges Schielen auf Zustimmung des schlecht informierten Medienkonsumenten wird zu leicht als heuchlerische Anbiederung enttarnt.

222 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Der Wald brennt

bottom of page